Die ersten Schritte zur Konzeption einer eigenen Schatzsuche oder Schnitzeljagd sind oft die schwierigsten. Damit dir der Einstieg leicht fällt, habe ich hier die wichtigsten Tipps zusammengefasst.
Wie funktioniert eine Schatzsuche für Kinder überhaupt?
Eine Schatzsuche ist ein tolles Gemeinschaftserlebnis für eine Gruppe von Kindern. Aber sie braucht etwas Vorbereitung. Ich zum Beispiel bereite immer zu den Geburtstagen meiner Kinder eine Schatzsuche vor, die dann als Teil der Geburtstagsfeier gespielt wird.
Bei einer Schatzsuche entdecken die Kinder - ähnlich wie bei einer Schnitzeljagd - nacheinander eine Reihe von Hinweisen, die sie je zum nächsten Hinweis lotsen. Im letzten Versteck wartet dann kein Hinweis mehr, sondern der Schatz! Der Schatz besteht üblicherweise aus einer Anzahl Säckchen, die der Anzahl der mitspielenden Kinder entspricht, sodass jeder etwas mit nach Hause nehmen kann.
2. Die Story
Damit eine Schatzsuche für Kinder so richtig dicht und atmosphärisch wird, braucht sie unbedingt eine Rahmenhandlung, die die Kinder begeistert. Ich lasse dann die Schatzsuche normalerweise mit einem Brief beginnen, den die Kinder finden, und in dem ein Charakter aus der Rahmenhandlung kurz erklärt, um was es geht, und die Kinder um Hilfe bittet. Die einzelnen Hinweise während der Schatzsuche schreibe ich dann auch aus der Perspektive dieses Charakters.
Die richtige Story für die Rahmenhandlung zu finden, ist eigentlich ganz leicht. Schau einfach, was das Kind, für das du die Schatzsuche konzipierst, aktuell am liebsten spielt.
Spielt es gerade gern mit Rittern, dann muss bei der Schatzsuche ein Burgfräulein vor dem Drachen gerettet werden.
Spielt es mit Dinos, dann sind die Kinder bei der Schatzsuche Dinoforscher, die auf einer geheimen Dino-Insel das letzte Ei des Stegosaurus finden müssen.
Mag es Piraten am liebsten, hast du es natürlich ganz einfach: Die Kinder sind Piraten und müssen den legendären vergrabenen Piratenschatz finden.
Für ein paar Beispiele, bei denen du siehst, die die Schatzsuche in eine Geschichte eingebettet ist, siehe Beispiel Schatzsuchen.
3. Das Alter der Kinder
Der wichtigste Faktor bei der Gestaltung einer Schatzsuche ist das Alter der Kinder. Folgende Aspekte sollten gut auf das Alter der Kinder abgestimmt sein:
Der Radius der Schatzsuche:
Während für 4-5 jährige eine Schatzsuche in der Wohnung oder in einem kleinen Garten noch am besten geeignet ist, ist für 6-9 jährige schon ein größerer Garten oder ein kleiner Park das geeignete Terrain. Für 10-12 jährige darf die Schatzsuche dann schon auch mal ein paar Straßen im Viertel umspannen.
Die Rätsel:
Die Rätsel sollten so knifflig sein, dass die Lösung nicht allen sofort klar ist, aber trotzdem machbar genug, dass es nicht frustrierend für die Kinder wird. Für Kindergartenkinder sind zum Beispiel Rätsel, in denen man Tiere anhand einer Form oder eines Geräuschs erraten muss, gut geeignet, während für Schüler schon Zahlenrätsel und komplexere Fragen möglich sind.
Die Aufgaben:
Über einen Balken balancieren, auf einen Baum oder in einen Graben klettern,... Auch hier gilt: Achte darauf, dass die Aufgaben anspruchsvoll genug sind, dass die Kinder sich anstrengen müssen, aber nicht so schwer, dass manche Kinder nicht mitkommen oder Angst bekommen.
4. Die Vorbereitung
Das Wichtigste überhaupt: Fange früh genug mit der Vorbereitung an. Bei einer Schatzsuche rund um das Thema "Wikinger" bin ich zum Beispiel darauf gekommen, dass Wikinger-Minifiguren einen perfekten Schatz darstellen würden. Nur leider hatten diese Figuren zwei Wochen Lieferzeit...
Meistens hat man im Laufe der Vorbereitungen Ideen, für die man noch etwas besorgen muss. Und dann ist es gut, wenn man noch ein paar Tage Zeit hat. Außerdem dauert es oft länger als gedacht, die richtigen Verstecke, Rätsel und Aufgaben zusammenzusuchen, die ganzen Hinweiszettel zu gestalten,...
Wenn du die Schatzsuche fertig geplant hast, gehst du die Verstecke am besten ein paar Tage vor dem Ereignis einmal ab, damit du in letzter Minute keine unangenehmen Überraschungen erlebst.
Lege dann die Hinweise und den Schatz wirklich erst ganz kurz vor dem Beginn der Schatzsuche aus, damit nicht vorher etwas abhanden kommt, oder schon zu früh von einem Kind gefunden wird. Achte darauf, dass die Kinder währenddessen nicht zur falschen Zeit aus dem falschen Fenster schauen und schon etwas sehen. Aber jeder, der schon mal Osternester versteckt hat, weiß, wovon ich hier spreche...
5. Die Durchführung
Während die Kinder die Schatzsuche ablaufen, sollte immer ein Erwachsener dabei sein. So kannst du immer darauf achten, dass die Kinder beieinander bleiben, dass keine für später gedachten Hinweise versehentlich zu früh entdeckt werden, und dass sich alle Kinder wohlfühlen. Gerade für kleinere Kinder ist so eine Schatzsuche eine Wahnsinns-Aufregung. Da hilft manchmal ein ruhiges Wort zur rechten Zeit, dass alle wieder gemeinsam mit Freude dabei sein können.
Manchmal ist es sogar hilfreich, noch einen zweiten Erwachsenen als Helfer mit dabei zu haben. Wenn die Kinder zum Beispiel auf dem Weg zwischen zwei früheren Hinweisen in der Suche recht nah an einem Hinweis vorbeikommen, der erst später gefunden werden soll, macht es Sinn, dass der zweite Erwachsene den späteren Hinweis erst dann unbemerkt platziert, wenn die Kinder an den früheren Hinweisen schon vorbei sind.